Legionellen

Was sind Legionellen?

Legionellen sind gefährliche Bakterien, die beim Menschen die so genannte Legionärskrankheit auslösen können.

Ihren Namen haben die Legionellen erhalten, weil die erste Epidemie auf einem Kongress amerikanischer Soldaten („American Legion“) ausbrach, bei der 29 von ihnen starben.

In Deutschland kam es im Jahr 2010 zu der bisher größten Epidemie. In Ulm sorgte höchstwahrscheinlich das Kühlwasser einer Klimaanlage dafür, dass 64 Menschen mit einer Legionellose in das örtliche Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Fünf von ihnen starben an den Folgen der Legionärskrankheit.

Wo leben Legionellen?

Legionellen kommen dort vor, wo erwärmtes Wasser ihnen optimale Bedingungen für die Vermehrung bietet. Beispiele dafür sind:

  • Warmwassererzeugungs- und Warmwasserverteilungsanlagen
  • Schwimmbädern
  • Luftwäschern in Klimaanlagen
  • Krankenhäusern
  • Schulduschen und anderen öffentlichen Duschen
  • Wannenbäder, Stationsbäder
  • Wassertanks
  • Kaltwasserleitungen mit Wärmeeinwirkung von außen oder mit langen Stillstands Zeiten, z. B. mäßig genutzte Feuerlöschleitungen mit Trinkwasseranbindung
  • Kühltürmen

Wie kann ich mich infizieren?

Legionellen breiten sich überall dort aus, wo zerstäubtes Wasser eingeatmet wird, also meist unter der Dusche oder beim Einsatz von Luftbefeuchtern. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt derzeit als unwahrscheinlich.

Wie gefährlich sind Legionellen wirklich?

Die Legionärskrankheit tritt meist als schwere Lungenentzündung auf, die bei vorher gesunden Menschen in etwa 15% der Fälle zum Tode führt. Weitaus gefährlicher sind Legionellen jedoch bei immungeschwächten Menschen, wie beispielsweise Senioren oder Babys. Hier liegt die Sterblichkeitsrate bei über 70%.

Wie kann ich mich schützen?

Prüfen Sie schnellstmöglich Ihr Trinkwasser auf Legionellen! So erhalten Sie beruhigende Gewissheit über die Qualität Ihres Trinkwassers.

Wie werde ich Legionellen wieder los?

Legionellen sterben bei Temperaturen von 70°C schnell ab. Aus Energiespargründen werden Warmwasserbehälter jedoch nur bei 55-60°C betrieben.

Daher verfügen aktuelle Heizungen über eine so genannte „Legionellen Schaltung“, bei der die Heizung das Wasser z.B. einmal pro Woche auf 70°C erwärmt und so sicheres Trinkwasser gewährleistet.

Nachteil: Ab 60°C fällt – je nach Härtegrad des Wassers – Kalk, aus der zu Korrosion und Rohrverstopfung im Heizsystem führen kann.

Weitere Schutzmöglichkeiten

  • Chemische Desinfektion (z.B. mit Chlor)
  • UV-Desinfektion (Bestrahlung mit UV-Licht)
  • Membrantechnik (Ausfiltern der Bakterien)